Das Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR – SmC) entstand 1988 in Belgien als Antwort auf rechtsradikale Übergriffe. Über die Niederlande gelangte die Projektidee nach Deutschland. Hier ist das Projekt inzwischen das größte Schulnetzwerk der Bundesrepublik mit über 2000 Schulen, die sich der Idee der SoR – SmC verpflichtet fühlen. Wendete sich das Projekt anfangs vor allem gegen rechtsradikales Denken und Handeln so stellen sich die teilnehmenden Schulen heute gegen alle Ideologien der Ungleichwertigkeit. Sie beschäftigen sich deshalb gleichermaßen mit Diskriminierungen aufgrund der Religion, der sozialen Her- kunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung oder der sexuellen Orientierung.
Seit 2017 gehört die Stemweder-Berg-Schule zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und distanziert sich damit von jeglicher Form von Diskriminierung und setzt sich durch regelmäßige Projekte und Aktionen aktiv für die Ziele dieses Netzwerks ein.
Auf Initiative des damaligen Sozialwissenschaftskurses konnte der Bürgermeister der Gemeinde Stemwede, Kai Abruszat, als prominenter Pate gewonnen und die geforderte Zustimmung von mehr als 70% der Schulfamilie zur Selbstverpflichtung der Netzwerkschulen, sich für ein tolerantes Schulleben einzusetzen, weit übertroffen werden. Mit großem Eifer sammelten die Schüler die dafür notwendigen Unterschriften bei Mitschülern, Lehrern, Mitarbeitern der Schule und des Life House.
Wer sich zu den Zielen einer Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bekennt, unterschreibt folgende Selbstverpflichtung:
- Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen
Aufgabe meiner Schule
wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen
zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
- Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen aus- geübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer of- fenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, uns zukünftig zu achten.
- Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule einmal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskri- minierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
Dieser Verpflichtung kommen die Schüler der Stemweder-Berg-Schule nach. Neben der Zusammenarbeit mit dem Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum Life House im Projekt „Diversity“ im Winter 2017, in dessen Rahmen Flüchtlinge mit Schülern zu verschiedenen Themen, wie z. B. Flucht und Vertreibung aus dem Heimatland und den Wünschen, Erwartungen und Hoffnungen an ein neues Leben in Deutschland ins Gespräch gebracht wurden, findet mit der Unterrichtsreihe „Internationale Küche“ des Hauswirtschaftskurses ebenfalls eine Kooperation mit dem Life House statt. Unter anderem wurde im Winter 2017 tadschikisches Essen mit den Schülern der Stemweder-Berg-Schule zubereitet und probiert.
Eine weitere Kooperation besteht mit dem Wohnzentrum der Lebenshilfe „Haus Buschgarten“, das die Bewohner mit den Schülern in verschiedensten Projekten zusammenbringt, beispiels- weise dem gemeinsamen Anbringen von selbst gebauten Vogelhäuschen im Frühjahr 2018, dem Muffins backen und regelmäßigen Spielenachmittagen.
Darüber hinaus existiert mit dem „Weltreligionen-Projekt“, das jeweils im Rahmen des Religi- onsunterrichts im 8. Schuljahr stattfindet, ein Projekt, bei dem die Schüler bei Besuchen einer Moschee und einer Synagoge unterschiedliche Religionen kennenlernen und erleben.