Informative Fortbildung für Lehrer
In der letzten Schulwoche vor den Ferien fand für die Lehrer der Stemweder-Berg-Schule eine informative Fortbildung zum Thema „Herausforderndes Verhalten bei Kindern und Schülern“ statt. Eingeladen war der Traumapädagoge und Deeskalationstrainer Markus Parusel-Grotefeld aus Bad Oeynhausen, der mit Lehrern viele Übungen machte und ihnen so einen anderen Blickwinkel zeigte, die sie in ihrer pädagogischen Arbeit gut anwenden können.
Was ist eigentlich Gewalt? So wurde zu Beginn erst einmal definiert, was Gewalt ist: „Gewalt tut weh, körperlich und/oder seelisch, nur der betroffene Mensch kann entscheiden, ob Gewalt vorliegt!“
Anschließend erklärte Parusel-Grotefeld, was passiert, wenn ein Schüler ein Trauma erlebt und welche Folgen das für ihn hat! Er gerät in die sogenannte „Traumazange“. Was ist eine Traumazange, was bewirkt sie? Schüler, die ein schlimmes Erlebnis wie Unfall, lebensbedrohliches Erlebnis, Missbrauch, Verlust, etc. hatten, können oft nicht damit umgehen und suchen sich Wege daraus. So fühlen sie sich den Situationen ausgeliefert und reagieren mit Angst, Hilflosigkeit und Ohnmacht. Dann reicht manchmal ein Wort, eine Geste, etc. aus, um den sogenannten „Trigger-Alarm“ auszulösen und der Schüler gerät in Panik und Wut. Da er nicht flüchten kann, „rastet“ er aus. Nur, wie geht man damit um?
Mit vielen kleinen Übungen wurden die Kollegen sensibilisiert und konnten Lösungen finden. So mussten zwei Lehrer selbst in die Rolle von streitenden Schülern schlüpfen und zwei andere mussten die beiden Kontrahenten auseinanderbringen.
„Wenn man sich schlägt, verfällt man irgendwann in einen Rausch und dann sieht und hört man nichts mehr. Das ist der „Point of no return“, da hat man den Tunnelblick und sieht nichts mehr.“, entgegnete eine Kollegin, die bei dem Spiel diese Erfahrung machten.“
„Es gibt keine Patentrezepte“, so Parusel-Grotefeld, „aber diese Lösungsansätze stärken das Selbstbewusstsein der Lehrer in solchen Situationen und zeigen den Kollegen, welche Handlungsmöglichkeiten es gibt.“