Klimaschutz: „Nicht darauf warten, dass andere anfangen!“
Bürgermeister Kai Abruszat besuchte Klasse 8a der Stemweder-Berg-Schule zum Thema „Klimaschutz“
Das Moderatorinnen-Team Emily Illner und Estelle Massold ging noch einmal die Programmpunkte durch, die Kamera wurde aufgebaut und eine Präsentation zum Thema „Klimawandel in der Gemeinde Stemwede“ startklar gemacht. Der Grund für diese rege Betriebsamkeit: die Klasse 8a der Stemweder-Berg-Schule und ihr Politiklehrer, Norbert Hahnefeldt, hatten den Bürgermeister der Gemeinde Stemwede, Kai Abruszat, zu einer Befragung zu diesem Thema eingeladen.
„Im Gegensatz zur allgemeinen öffentlichen Klimadiskussion war es mir wichtig, das Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler einzubeziehen und ihnen den direkten Austausch mit dem Bürgermeister zu ermöglichen“, so Norbert Hahnefeldt. Dem Bürgermeister war die Freude über den Besuch in dieser Klasse – trotz engem Terminkalender und 26 Schülerinnen und Schülern, die ungeduldig darauf warten, ihre Fragen zum Thema „Klimaschutz in Stemwede“ an ihn richten zu können – deutlich anzusehen.
Zur Einführung in die Thematik zeigten sie anhand einer Präsentation, dass die Klimakrise auch in Stemwede nicht zu übersehende Spuren hinterlassen hat.
In der sich anschließenden Befragung des Bürgermeisters wurde deutlich, wie sehr dieses Thema bereits Einzug in den Alltag der Schülerinnen und Schüler gefunden hat: angefangen bei der Diskussion um Greta Thunberg. Schüler, die den Unterricht schwänzten, um sich an Freitagsprotesten zu beteiligen, erteilte der Bürgermeister eine klare Absage und erklärte: „Es bringt wenig zu protestieren und hinterher nichts zu tun. Das Klima hat davon gar nichts. Klimaschutz ist etwas Konkretes und nichts Abstraktes.“
Genauso wenig hält er von Verboten, um den Klimaschutz voranzubringen. Besser sei es
Menschen bei der Bewältigung der Klimakrise mitzunehmen und individuelle Mobilitätsbedürfnisse nicht einzuschränken. Dies könne gelingen, wenn man die Chancen neuer Technologien nutzen und auf den Fortschritt setzen würde. Dabei habe er nicht nur die Unternehmen der Region im Blick, sondern auch die jungen Menschen: „Es ist auch eure Aufgabe, euch z.B. im Beruf einzubringen und die Gesellschaft in diesem Sinne mit nach vorn zu entwickeln“.
Auf die Frage, was die Gemeinde konkret im Bereich Klimaschutz unternehmen wird, verwies Kai Abruszat auf weitere Ressourceneinsparungen z.B. durch energetische
Sanierung öffentlicher Gebäude, wozu auch das Schulgebäude gehöre, die Errichtung von Elektrotankstellen und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Die Technologie des autonomen Fahrens böte hierbei zukünftig besonderes attraktive Möglichkeiten, den Nahverkehr individueller und bedarfsgerechter zu gestalten.
Grundsätzlich habe jeder die Möglichkeit beim Klimaschutz bei sich selbst anzufangen.
Die Auseinandersetzung und Verinnerlichung dieser Thematik sei hierbei ein erster und notwendiger Schritt.
Weiterhin müsse es allerdings darum gehen, mit Ressourcen, wie z.B. Wasser und Energie sorgsamer umzugehen als bisher. Dabei sei entscheidend, nicht darauf zu warten, dass andere anfangen, wenn man glaubwürdig bleiben und zeigen will, dass man den Klimaschutz ernst nimmt.
Die Schüler freuten sich über den Besuch des Bürgermeisters und nahmen viele Impulse für ihr eigenes klimafreundliches Verhalten mit.