Stemweder Schülerinnen und Schüler zu Besuch in der LWL-Maßregelvollzugsklinik Schloss Haldem

Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse besuchten in der letzten Woche im Rahmen der Suchtprävention die Maßregelvollzugsklinik des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) Schloss Haldem. Dieses Projekt wurde von der Schulsozialarbeiterin der Stemweder-Berg-Schule,  Mirja Hodde-Mündel in Kooperation mit Jonas Templin, Leiter der Ergotherapie und des Sozialzentrums sowie interner Koordinator für Öffentlichkeitsarbeit im Schloss Haldem, initiiert.

Zu Beginn erhielten die Schülerinnen und Schüler eine kurze Einführung durch  Herrn Templin und eine ausführliche Beschreibung der Gesetzgebung, der Krankheitsbilder, der sozialen Umstände der Patienten sowie der Abläufe und Regeln in der Klinik. Die Schülerinnen und Schüler wurden über die gesetzliche Voraussetzung für eine Aufnahme (§63 + §64 StGB) und den Unterschied zwischen geschlossener und halboffener Station informiert.

Des Weiteren besichtigten sie die Außenanlagen und erhielten einen Einblick in den Ergotherapiebereich „Gartenbau”. Außerdem bekamen die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, einen Teilbereich der halboffenen Station zu besichtigen. Dort erhielten sie eine ausführliche Erläuterung durch das Pflegepersonal und die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Anschließend hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, mit einem Patienten über seine Suchtentwicklung, den Verlauf der kriminellen Karriere bis hin zum Alltag im Maßregelvollzug zu sprechen. Er informierte und diskutierte offen mit den Schülerinnen und Schülern und beantwortete alle Fragen. „Wie und warum wurden Sie süchtig und später straffällig? Warum landeten Sie vor Gericht und später dann hier im Maßregelvollzug?“, waren Fragen, die der Patient beantwortete. „Das war absolut eindrucksvoll, wie offen der Patient über sein Leben sprach und was für schlimme Dinge er durchleben musste“, erklärte eine Schülerin tief beeindruckt. Die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte, waren sichtlich von der Lebensgeschichte des Patienten berührt.

Die abschließende Nachbesprechung in der Schule machte noch einmal die Betroffenheit und das große Interesse an diesem Thema deutlich. „Insgesamt hinterließ dieser Tag ein absolut positiven Eindruck für die Jugendlichen, die nun hoffentlich mit großer Vorsicht im Umgang mit Alkohol und Drogen in ihr weiteres Leben starten,“ so Frau Hodde-Mündel abschließend.