Besuch des archäologischen Workshops am Dümmer-Museum in Lembruch

Wie lebten die Menschen in der Steinzeit hier am Dümmer? Wie kochten sie, wie sah ihre Behausung aus? Antworten auf diese Fragen konnten die Schülerinnen und  Schüler der Naturparkschule Stemweder-Berg-Schule durch einen Projekttag am Dümmer erhalten, den die Archäologen Dr. Hans Joachim Behnke und Thorsten Helmerking mit einer anschaulichen und handgreiflichen, alle Sinne ansprechenden Einführung in die Zeit der Waldjäger und ersten Bauern der Jungsteinzeit am Dümmer See durchführten.

Ziel des von der Kreisparkasse Diepholz geförderten Projektes war es, den Schülern am außerschulischen Lernort Dümmer-Museum innerhalb weniger Stunden ein Gefühl für verschiedenste Handwerkstechniken der damals hier am Dümmer lebenden Menschen zu vermitteln. Dies konnte Dank zahlreicher mitgebrachter Ausrüstungsgegenstände zum Anfassen und den Vorführungen der damaligen handwerklichen Fertigkeiten durch die beiden Experimentalarchäologen in kleinen Lerngruppen möglich werden. Der Lernerfolg stellte sich über das Ausprobieren und Nachmachen durch die Schüler sofort ein.

Es konnten verschiedene Module je nach vorgegebenem Interesse der Schulen kombiniert werden.

So traf sich die Klasse 6C morgens um 08:30 am Dümmer Museum in Lembruch zu einem archäologischen Workshop, welcher vom Museum organisiert wird. Anschließend erfolgte über das Kennenlernen von 20 Gegenständen zum Anfassen aus Knochen, Stein und Holz eine leicht begreifliche Definition der Altsteinzeit als Zeitalter der Eiszeitjäger, der Zeit der Waldjäger und Fischer der Mittelsteinzeit und der ersten Bauern am Dümmer in der Jungsteinzeit. So gerüstet folgte eine Führung durch die archäologische Ausstellung des Museums Lembruch. Nur hier ist es möglich, sich die Jahrtausendealten Funde als Originale anzusehen und damit eben angerissenes Wissen zu vertiefen und zu festigen. Hier kann zudem ein erster Eindruck von einem Einbaum erzielt werden.

Als Erstes durften die Schüler ein Jägerzelt aufbauen, so wie es auch die Menschen in der Steinzeit taten und sich anschließend reinsetzen. Alle Fragen zu den vorhandenen Fellen, Bauteilen aus Holz und der Regendichtigkeit wurden geklärt und das korrekte Schlingen von Knoten geübt.

Nach einer Frühstückspause erfuhren sie dann, wie in der Steinzeit gejagt wurde, welche Waffen benutzt und auch welche Tiere gejagt wurden. Im Anschluss wurde ihnen gezeigt, wie in der Steinzeit ein Feuer gemacht wurde. Mit Hilfe von glühenden Steinen, die die Schüler mutig per Zange ins Wasser tauchten, wurde das Wasser zum Kochen gebracht und anschließend Eier gekocht und verzehrt.

„Man, das Kochen ist ja richtig zeitaufwändig. Ohne einen elektrischen Herd dauert das Zubereiten von Essen richtig lange!“, wunderte sich ein Sechstklässler und aß mit Genuss das gekochte Ei.

Neben dem Gespräch zum Beschaffen von Lebensmitteln ohne Supermarkt und der Herstellung von Salz durch Sieden war es wieder die Urerfahrung von Feuer und Essen, die nachhaltige Eindrücke bei den Kindern hinterließen. Ganz nebenbei wurde das Abtöten von Keimen durch Kochen, der Umgang mit nicht ganz harmlosen, glühend heißen Steinen und das befriedigende Gefühl, etwas selbst gekocht zu haben, vermittelt. Das Highlight war die Fahrt im Einbaum auf dem Dümmer. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie die Menschen in der Steinzeit sich auf dem Wasser fortbewegten und wie anstrengend es für sie war. „Das war ein echt toller Tag! Ich habe hier echt viel gelernt! Am besten war das Einbaum fahren, was total schwer war“, erklärten Hanna, Mia und Moritz von der 6c begeistert.